Wir sammeln weiter: Großzügige Altgold-Spende

Wir sammeln weiter: Großzügige Altgold-Spende

Der Vorsitzende der Kinder- und Jugendstiftung, Dr. Wilhelm Thiele, nahm heute Platz im Behandlungsstuhl von Dr. Marcus Halft, Zahnarzt am Geistinger Platz. Er war aber nicht als Patient gekommen, sondern als Empfänger einer großzügigen Spende.

In der Praxis von Halft nämlich wird altes Zahngold gesammelt. Er und seine Kollegen Bernhard Reiter sowie Henning Schaumburg überzeugten in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Patienten, ihnen ihre alten Zähne zu überlassen. Das Altgold wurde jetzt in der Scheideanstalt aufgearbeitet. Immerhin 10.000 Euro sind auf diese Weise zusammengekommen.

Die KiJu teilt sich den Betrag mit der Altenstiftung Hennef. Den Dank aber gibt der Zahnarzt weiter an seine Patienten: „Das sind ihre Zähne, sie gehören ihnen. Sie überlassen sie uns und schenken uns dadurch großes Vertrauen.“

Und er berichtet von der Konkurrenz durch die zunehmende Zahl von Altgold-Ankäufern angesichts des steigenden Preises für das Edelmetall. Doch anders als bei ihm bekommen die Kunden dort nicht immer den Gesamtmetallwert. Denn die alten Zähne sind zum einen Legierungen, beinhalten auch andere hochwertige Elemente wie Platin, Palladium und Silber. Zum anderen ziehen die Ankäufer Bearbeitungskosten ab. Schließlich sind oft noch natürliche Zähne oder Zahnreste sowie eingebrannte Keramiken zu entfernen. „Das ist viel Schleifarbeit, die von Hand gemacht werden muss“, so Halft.

Bei größeren Lieferungen verzichten Scheideanstalten auf die Scheidekosten, weil sie wegen des hohen Goldpreises an größeren Quantitäten interessiert sind. Das funktioniert bei einzelnen Kronen oder Brücken natürlich nicht. So kam schließlich die große Summe zusammen, die die Zahnärzte jetzt den Vorständen der Stiftungen, Christel Menten, Uschi Yogeshwar, Karl Kreuzberg und Dr. Wilhelm Thiele, überreichten.

Yogeshwar, Geschäftsführerin der Kinder- und Jugendstiftung, stellte im anschließenden Gespräch das Frühförderprojet „Frühdolin“ vor, bei dem Therapeuten in Kindertageseinrichtungen Entwicklungsverzögerungen aufarbeiten, bei denen noch keine ärztliche Indikation angezeigt ist. Außerdem gibt es das Lesepaten-Projekt, bei dem Ehrenamtler in Hennefer Kindergärten in den Gruppen vorlesen. Halft und seine Kollegen überzeugte das, er versprach: „Wir sammeln weiter.“

(Fotos und Text: RvG)

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