Ein Fest für alle Sinne

Ein Fest für alle Sinne

Statt trockener Auktionsatmosphäre in seriöser Stille geriet die Versteigerung von Kunstwerken im Kunstraum 5 an der Gartenstraße in Hennef zu einem fulminanten Spektakel. Und am Ende gab es 380 Euro für die Kinder- und Jugendstiftung Hennef, die Uschi Yogeshwar gleich bar in Empfang nahm. Sie hatte zuvor die Ziele der Stiftung und die beiden zentralen Projekte, das Frühförderprojekt “Frühdolin” und die Lesepaten, vorgestellt.

Dann gehörte die Bühne Oliver Wirtz und Uli Birkmann. Die beiden Kabarettisten schufen eine gebefreudige Atmosphäre und starteten mit ihren wunderbaren Objektbeschreibungen wuchtige Attacken aufs Zwerchfell. Denn, jawohl, es durfte schallend gelacht werden. “Schantall von hinten” titelten sie kurzerhand einen Akt, den Andrea Hauser zur Verfügung gestellt hatte. Das gängige Mindestgebot waren 19,13 Euro, kommen der „Präsident und der Zeuchwaat“ doch von der „KG Föttchesföhler rut-weiß vun 1913“ und feiern im kommenden Jahr ihr 100-jähriges Bestehen.

Auch der „Blaubeer-Pfannkuchen in sechs Evolutionsstufen“, den Umberto Brentano beisteuerte – eine nahezu dadaistische Fotoserie – startete so in die Versteigerung. Gudrun Schwellenbach bot die freie Stickerei „Late summer“, Michael Wegners Werk hieß schlicht „Nummer 2“ und brachte es auf glatte 50 Euro. Ulrike Biermann hatte „Alles falsch“ ins Rennen geworfen, konsequent blau wie die meisten ihrer Werke. „Blau ist eine Farbe, die uns jenseits des Tresens relativ fremd ist“, merkte Birkmann an und trieb anschließend den Preis in die Höhe. Wirtz und er legten am Ende noch zwei eigene Arbeiten unter den symbolischen Hammer.

Sie sind selbst ernannte „Kunststricher“ und präsentierten zwei Deckel, entstanden beim legendären „Lommerzheim“, einer Gaststätte in Köln-Deutz.

Text und Fotos: Ralf Rohrmoser von Glasow

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