Ein bunter Strauß mit vielfältigen Darbietungen

Ein bunter Strauß mit vielfältigen Darbietungen

„Hennef zeigt Herz“, fast 500 Menschen nahmen das Motto ernst und strömten bei strahlendem Sonnenschein in die Aula neuen Gesamtschule-West an der Wehrstraße.

Und mehr als 200 Mitwirkende, natürlich aus Hennef, bescherten ihnen ein großartiges Programm. Dargereicht wurde der bunte Strauß mit vielfältigen Darbietungen aus Musik, Tanz und Comedy von einem gut aufgelegten Moderatoren-Duo. Hans-Peter Lindlar von der Bürgerstiftung Altenhilfe Hennef kann sowohl ein wenig schnodderig mit feinem Sinn für Humor wie auch angemessen seriös. Ähnlich souverän erledigte Uschi Yogeshwar von der Kinder- und Jugendstiftung Hennef ihren Job, sie hatte zudem als Sängerin einen heftig beklatschten Auftritt mit „Jazzkrönung“.

Die beiden Stiftungen hatten die Leistungsschau der Kulturschaffenden der Stadt organisiert, als Benefizveranstaltung. Der Erlös kommt beiden gleichermaßen zu Gute.

Den Eisbrecher machte der Chor der nahen Grundschule Gartenstraße unter Leitung von Edgar Zens, „ich lieb den Frühling“ war angesichts des Wetters draußen eine Ansage, die alle im Saal teilen konnten. Richtig voll auf der Bühne wurde es beim Aufmarsch der Westerwaldsterne, die mit ihren Gardetänzen noch einmal ein bisschen Karneval zurückholten, vor allem aber für Stimmung sorgten. Eine der schnodderigen Anmoderationen konnte sich Lindlar, ehemaliger Kölner Regierungspräsident, bei den Oliver Wirtz und Uli Birkmann leisten, den Gründungsmitgliedern der Ruut-Weiße Föttchesföhler vun 1913 evau. Sie zogen derbe vom Leder, das Publikum stieg schnell ein auf ihren speziellen Humor.

Ruhiger und besinnlicher ging es bei der Vorführung von Tanzpunkt Barbara Schatz zu. Erstaunlich, was die Mädels dort an Spitzentanz präsentierten, ein wunderschöner Anblick, der zum Innehalten animierte. Das schaffte Bürgermeister Klaus Pipke, Schirmherr des Nachmittags anschließend im Zwiegespräch mit Yogeshwar und Lindlar erneut. Er betonte die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für das Gemeinwesen.

Einen ganz besonderen Höhepunkt schenkte Anja Becker den Zuschauern mit ihrem Auftritt. Die Körperakrobatin, übrigens auch Tänzerin bei den Westerwaldsternen, verbog sich zu faszinierenden Figuren, so mancher Mund stand während der wenigen Minuten zu dem Titel „Je t’écris“ offen.

Über Kreuz stellten sich die Veranstalter vor. Lindlar von der Bürgerstiftung Altenhilfe interviewte die Therapeutin Monika Monzel sowie die Kindertagesstättenleiterin Sonja Walgenbach zum Frühförderprojekt „Frühdolin“ der Kinder- und Jugendstiftung, während Yogeshwar die Aktivitäten der Altenhilfe im Gespräch mit deren Vertretern vorstellte. Knapp und anschaulich geriet dieser Informationsteil, der auf die beiden Halbzeiten verteilt war.

Ja, und dann kamen die Minuten der singenden Moderatorin, Uschi Yogeshwar bewies, was für eine starke Sängerin in ihr steckt. „Killing me softly“ und „Bei mir bist du schön“ zelebrierte sie mit der „Jazzkrönung“, fabelhaften Musikern mit dem entspannten Hang zur Improvisation. Die Pause nutzten viele zu Gesprächen und Nachfragen, die Zeit war aber auch nötig für den Aufbau des ersten Aktes danach. Das Mandolinenorchester Kurscheid nutzte die Größe der Bühne und begeisterte mit polyphonem Klang und überraschenden Arrangements.

Orientalisch ging es weiter. Die Tanzschule „Bahija“, mit zahlreichen deutschen Meistertiteln dekoriert, verzauberte das Publikum mit exzellenten Choreografien und dynamischen wie sinnlichen Bewegungsabläufen. Der Schulchor des Städtischen Gymnasiums Hennef bot „Jar of Hearts“ und „Count on me“ dar, bevor die „Happerschosser Tanzflöhe“ noch einmal Karneval in die Bude brachten. Ihre Showtänze gingen noch einmal in die Beine, so mancher Fuß wippte mit.

Antweiler und Co. brachten kölsche Mundart mit, Krätzchen voll wunderbarer Alltagspoesie. Die Geschichte etwa von der Natur am frühen Morgen, die „Anti“ aber noch nie erlebt hat, ist eine Perle rheinischen Liedguts. Den Abschluss des Benefiz-Marathons machte der Männergesangverein Geistingen. Mit „Loss mer singe“  und Wenn mir Kölsche singe“ hieben sie ein weiteres Mal in die Karnevalskerbe, ein stimmungsvolles Ende der „besten Sitzung“, wie ein Gast augenzwinkernd meinte.

(Text: RvG)