Der Leserattenfänger von Hennef

Der Leserattenfänger von Hennef

Wer Lesen kann, ist klar im Vorteil…

Dass Lesen zu ihren ureigensten Interessen gehört, wissen wohl alle, die Andrea Hoppen-Weiss kennen und spätestens bei der offiziellen Eröffnung des ersten Hennefer Lesefestes am vergangenen Freitag bewies die Koordinatorin des “Lesepaten-Projektes” der Kinder- und Jugendstiftung Hennef, dass sie sich mit Leib und Seele den Büchern verschrieben hat. Mit einem unschlagbar kreativem Hut, auf dem sich plüschige Leseratten mit Büchern tummelten, läutete sie an diesem bücherreichen Nachmittag als “Leserattenfänger von Hennef” mit einer Glocke alle halbe Stunde die nächste Lesung auf der gemütlich gestalteten Bühne der Meys Fabrik ein. Und da waren spannende, witzige, märchenhafte und Mitmach-Geschichten dabei, die vom zweisprachigen “Grüffelo” – auf hochdeutsch und op kölsch – über den Klassiker unter den Mäusegeschichten “Frederick”, eine Wunder wirkende Bibliothek, einer kuschelig wärmenden Freundschaft sowie Märchen und Geschichten aus dem Reisekoffer der Märchenerzählerin Birgit Fritz aus Düsseldorf reichten.

Unter dem Motto “Loslesen” hatte das frisch gegründete LesenetzHennef im Dunstkreis des diesjährigen bundesweiten Vorlesetages erstmalig zu einer gemeinsamen Veranstaltung für Kids von 0 bis 12 Jahren eingeladen. Auf Initiative Anna Karina Birkenstocks, die sich seit vielen Jahren beim Kinderschutzbund Hennef engagiert und als Autorin ein echter Bücherfan ist, haben sich der Förderverein und die Stadtbibliothek Hennef, der Kinderschutzbund sowie die Kinder- und Jugendstiftung Hennef, Mentor – die Leselernhelfer und der Verein Machwerk zusammengeschlossen, um sich zukünftig gemeinsam diesem wichtigen und grundlegenden Thema widmen zu können. Während im vergangenen Jahr die KiJu den bundesweiten Vorlesetag im Rathaus noch alleine organisierte, kam der 43-jährigen die Idee, die vielen Lesepaten und Mentoren und alle, die sich in der Stadt rund ums Thema “Lesekompetenz” engagieren unter einen Hut zu bringen: “Gemeinsam können wir viel größere Aktionen ins Leben rufen, da die Organisation dann auf viele Schultern verteilt ist”, erklärt Birkenstock die Gründung des neuen Hennefer Netzwerkes und dankte auch den Sponsoren dieses Festes ganz herzlich.

“Ich freue mich sehr, dass hier die Kräfte jetzt gebündelt werden.”, betonte auch Eva Ottersbach von der Stadtbibliothek ebenso wie Bürgermeister Klaus Pipke, der das Lesefest eröffnete und sich begeistert von der Gründung dieses Lesenetzes zeigte: “Wir sind nach wie vor eine sehr junge Stadt und etwa ein Drittel unserer Einwohner ist unter 18 Jahre alt.”, so Pipke. Da sei es toll, wenn sich viele Erwachsene für den Nachwuchs so großartig und ambitioniert engagieren würden, lobte er die Initiatoren und Mitgestalter dieses Nachmittages. Vorlesen, Bilder anschauen, Lesen lernen, der Umgang mit Büchern und das Eintauchen in ihre unendliche Vielfalt fantastischer Geschichten sowie nicht zuletzt das Erlangen einer eigenen Lesekompetenz sind nach wie vor essentielle Bausteine und das Fundament für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe. Denn gerade auch im Zeitalter der Digitalisierung sei Lesen der Schlüssel für die Nutzung von Smartphone, Tablet, Playstation & Co., bestätigt Casper Armster, Vorstandsmitglied im Verein “Machwerk”. “Auch um eine Bedienungs- oder Bauanleitung nutzen zu können, muss man lesen können.”, ergänzt der 44-jährige.

Für alle Kids, die noch nicht lesen konnten und zum Vorlesen keine Lust mehr hatten, gab es beim Lesefest noch viele tolle Mitmach-Aktionen, wie leuchtende Lesezeichen oder Windlichter basteln, am Glücksrad Bücher oder Gummibärchen gewinnen, durch die Bibliothek stöbern und spielen oder beim Bücherflohmarkt nach interessanten Bilderbüchern Ausschau halten. Für das leibliche Wohl war mit selbst gebackenen Torten und Kuchen ebenfalls bestens gesorgt und so wurde das erste Hennefer Lesefest ein voller Erfolg.


(Ulli Grünewald, im November 2018)