15 Jul Balu und Du im Schuljahr 2022/23
In diesem Schuljahr haben insgesamt fünf Tandems einmal in der Woche einen Nachmittag miteinander verbracht.
Die fünf Schülerinnen des Städtischen Gymnasiums Hennef gaben als Motivation für ihr Engagement an, dass sie auf der einen Seite Kinder aus Familien unterstützen wollten, die weniger große Möglichkeiten haben, die Bildung ihrer Kinder zu fördern. Auf der anderen Seite wollten sie sich durch das Engagement persönlich weiterentwickeln. Dieser zweite Aspekt wurde den Schülerinnen im Laufe des Schuljahres immer wieder bewusst, wenn sie sich vor kleinere oder auch größere Herausforderungen gestellt sahen.
Die fünf Kinder der Grundschule Gartenstraße wurden wieder von Frau Schmitz in Zusammenarbeit mit den Klassenleitungen der zweiten Klasse ausgewählt. Es handelte sich um sehr unterschiedliche Kinder von sehr schüchtern und introvertiert bis sehr lebhaft und extrovertiert. Die deutschen Sprachkenntnisse, die Lese- und Schreibfähigkeit und die Möglichkeit, eigene Bedürfnisse zu artikulieren waren ebenfalls sehr unterschiedlich. Dies forderte die Balus zuweilen heraus und der Umgang mit zum Teil diffizilen Fragestellungen wurde in den ebenfalls wöchentlich stattfindenden Reflexionstreffen aufgearbeitet.
Die gemeinsamen Aktivitäten umfassten wieder neben Besuchen der örtlichen Spielplätze und des Kurparks auch Aufenthalte im Kinder- und Jugendhaus. Gerade im Kinder- und Jugendhaus können die Kinder nach Beendigung des Mentoring weitere Förderung erfahren. Die Kinder haben in den gemeinsamen Besuchen von Eisdiele, Bäckerei und Supermarkt gelernt, selbst zu bestellen und zu bezahlen. Die Tandems haben auch zahlreiche sportliche Aktivitäten unternommen. Sie waren unter anderem gemeinsam Rad fahren und Inlineskaten, haben Minigolf gespielt, waren Klettern und beim Basketballtraining. Das Kochen und Backen standen ebenfalls wieder hoch im Kurs, genau wie das Lesen und Spielen in der Stadtbibliothek. Gemalt und gebastelt haben den Tandems ebenfalls und auch Feste gemeinsam gefeiert, seien es Geburtstage, religiöse oder andere Anlässe, wie das Hennefer Kinderfest oder das Stadtfest.
Besondere Highlights waren die gemeinsamen Besuche im Kino, im Zoo und im Kinder- und Jugendtheater in Bonn-Beuel. Am Beispiel des Theaterbesuchs wird deutlich, welche unterschiedlichen und komplexen Erfahrungen im Rahmen des informellen Lernens die Kinder hier machen, angefangen vom Transport mit öffentlichen Verkehrsmitteln, über das Verhalten vor und während einer Theateraufführung, des Lesen des Programmheftes bis hin zu der Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Theaterstücks selbst. Auch das Bestellen und Bezahlen eines Pausengetränks nach ausführlicher Lektüre der Getränkekarte und des Entscheidungsprozesses mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, stellt für die Kinder aber einen echten Lernprozess dar, den sie ohne das Mentoring so nicht, oder nicht zu diesem Zeitpunkt erleben würden.
Die Balus spiegelten am Ende, dass sie sich selber ebenfalls weiterentwickelt haben. Vor allem wurden immer wieder die Kompetenzen zur Organisation, Kommunikation und Empathie genannt. Die Balus ziehen alle am Ende des Schuljahres ein ähnlich positives Fazit, es seien zwar sehr viel Zeit und Engagement nötig gewesen, aber die Sache in jedem Fall wert.
(Weitere Fotos folgen)